Förderung klimafreundlicher und energetischer Maßnahmen im Wohnbau

Nach einer etwas längeren Pause fand am 16.10.2023 wieder ein Energiewende-stammtisch der BESG im Mehrgenerationenhaus statt. Juliane Hilbricht, Leiterin des Stadtdienstes Wohnen bei der Stadt Solingen und langjähriges Mitglied der BESG, informierte zum Thema „Förderung klimafreundlicher und energetischer Maßnahmen im Wohnbau“.

Ihr wichtigster Rat für alle, die sich mit Maßnahmen zur Energetischen Sanierung ihrer Immobilie befassen – wie zum Beispiel Heizungserneuerung oder Wärmedämmung – lautete: „Ruhe bewahren – nichts überstürzen und vernünftig planen“.

Energetische Sanierungen und Modernisierungsmaßnahmen sind immer mit erheblichen Investitionen verbunden. Bevor man sich auf die möglichen Fördermaßnahmen konzentriere, sollte zunächst genau geprüft werden, welche Maßnahmen besonders sinnvoll sind und welche Maßnahmen ggfs. noch warten können. Unterstützung erhalten
können Bürgerinnen und Bürger durch die Energieberatung der Verbraucherzentrale, die – dank Förderung von Stadt und Land – extrem günstig angeboten wird. Aber auch zertifizierte Energieberaterinnen und -berater können im Vorfeld größerer Investitionen wichtige Ratgeber sein.
Wenn sich heraus kristallisiert, welche Investitionen in Frage kommen, macht es Sinn, schon in der weiteren Planungsphase einen Blick auf die Finanzen zu werfen. Dazu gehört zum Beispiel auch, eine kostenlose „Datenkopie“ bei der Schufa anzufordern und frühzeitig die Eintragungen bei der Schufa aufzuräumen, insbesondere veraltete oder unrichtige Einträge löschen zu lassen. Das kann dazu beitragen, dass ein eventuell notwendiger Kredit nicht teurer wird als unbedingt nötig.
Außerdem sollten die Kreditzinsen verglichen werden – die Hausbank ist nicht unbedingt die günstigste. Stiftung Warentest oder das Internetportal „Finanztipp“ geben dazu wichtige Hinweise. Vor jeglichem Vertragsabschluss sollte unbedingt Perspektivgespräch bei Banken und Fördergebern, z.B. dem Stadtdienst Wohnen in Solingen, geführt werden.


Die Vielzahl von Fördermöglichkeiten, die von Juliane Hilbricht vorgestellt wurden, machten deutlich, dass eine Beratung – auch in Sachen sinnvolle Förderung – in jedem Fall wichtig und hilfreich ist.

Nähere Infos finde ihr hier: https://solingen.de/inhalt/verzeichnis/product/902

„Wind ist der Welle lieblicher Buhler“

Der Energiewendestammtisch der BESG am 30.08. widmete sich den Rahmenbedingungen und Potenzialen von sogenannten Kleinwindkraftanlagen. Diese Anlagen rücken vor allen Dingen an Standorten vermehrt ins öffentliche Interesse, an denen eine Errichtung von großen Windkraftanlagen entweder wirtschaftlich nicht abzubilden oder politisch umzusetzen ist.

Romy Simke, Beraterin von der EnergieAgentur NRW gab hierzu einen einleitenden Impuls und regte bei den ca. 20 Teilnehmenden eine rege Diskussion darüber an, ob sich nicht derartige Anlagen auch als Geschäftsmodell für die BESG eigneten. Erfahrungen mit den bisher bundesweit ca. 20.000 errichten Anlagen zeigen jedoch, dass es sehr guter fachlicher Kenntnisse über das durchschnittliche Windaufkommen des gewählten Standortes bedarf wie auch eines engen Koordinationsbedarfs mit der jeweiligen Planungsbehörde. „Unabhängig vom Standort“, so Simke, „ist die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage nur gegeben, wenn ein hoher Eigenverbrauch des erzeugten Stroms vorliegt“. Dies richtet das Augenmerk stark auf lokale Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, die einen solchen Eigenverrauch aufweisen. „Aber es ist vorstellbar“, so Simke weiter, „dass auch für Energiegenossenschaften die Installation solcher Anlagen etwa im Rahmen eines Pachtmodells sehr interessant sein kann“. Die BESG wird sich weiter mit diesem wichtigen Thema der Energiewende befassen.

Ralf Schüle

„Es gibt ein gemeinsames Interesse“

Peter Vorkötter und Sven Heuermann vom Stadtdienst Natur und Umweltschutz stellten auf dem Energiewendestammtisch der BESG am 25. Januar die Aktivitäten zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung in der Stadt vor.
Durch die Covid-19 Pandemie sanken im letzten Jahr auch in Solingen die Treibhausgasemissionen deutlich. Für die Zeit danach stellt sich allerdings die Frage, wie der Klimaschutz in Solingen weiter vorangetrieben werden kann, um auch langfristige Minderungseffekte zu erzielen. Dies war der Anlass für den 2. virtuellen Energiewendestammtisch der BESG am Montag, den 25. Januar. Peter Vorkötter und Sven Heuermann vom Stadtdienst Natur und Umweltschutz stellten dabei das umfangreiche Projektportfolio der Stadt vor, das bereits 1992 mit dem Beitritt der Stadt zum Klimabündnis europäischer Städte seinen Ausgang nahm. Über 40 Personen nahmen daran teil. „Ich sehe mich eher als Netzwerker und Impulsgeber für Akteure in der Stadt als ein Umsetzer einzelner technischer Maßnahmen“, so Sven Heuermann, der bereits im letzten Jahr seine Tätigkeit als Klimamanager in Solingen aufnahm. Die Stadt alleine könne ein ambitioniertes Klimaziel kaum alleine umsetzen; dazu sei die Unterstützung aktiver Akteure in der Stadtgesellschaft nötig. Die Umsetzung einer klimaneutralen Stadtverwaltung, die Umsetzung eines Konzeptes zur Elektromobilität, die Erschließung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen und der Bau einer emissionsarmen Klimaschutzsiedlung sind dabei nur einige ausgewählte Aktionsfelder, die Sven Heuermann gegenwärtig umzusetzen versucht. Gerade der Ausbau von erneuerbaren Energien in den Bereichen Wohnen und Gewerbe steht dabei ganz oben auf der Tagesordnung. Die Diskussion im Anschluss zeigte, dass gerade hier ein gemeinsames Interesse der Stadt und der BESG besteht und auch künftig weitere Projekten ermöglicht. Die Diskussion zeigte aber auch am Beispiel Planungen in der Tunnelstraße, dass eine sehr engagierte Bürgerschaft laufende Planungsprozesse und Projekte der Stadt mit Bezug zum Klimaschutz bzw. zur Klimafolgenanpassung kritisch begleitet.

Der Vortrag von Peter Vorkötter und Sven Heuermann kann hier heruntergeladen werden: